Gießwasser für Kübelpflanzen

Neben dem optimalen Pflanzsubstrat, der abgestimmten Düngung, dem geeigneten Standort und einem regelmäßigen Schnitt stellt das Gießen einen weiteren entscheidenden Faktor zur Vitalität, zum Gedeihen wertvoller Kübelpflanzen dar. Am Gießen mit Fingerspitzengefühl erkennt man den Gärtner.
Das richtige Gießen beginnt bereits mit der Wahl des Gießwassers. Wasser ist jedoch nicht gleich Gießwasser. Der Säuregehalt (pH-Wert) und die Temperatur des Gießwassers entscheiden die Verträglichkeit des Wassers für Kübelpflanzen.
 
Vielerorts ist hartes oder kalkhaltiges Leitungswasser, dessen Einteilung in verschiedene Härtegrade erfolgt, ein Thema. Die meisten Topfpflanzen vertragen dieses Wasser auf Dauer nicht. Mit diesem harten Leitungswasser wird den Pflanzen ein Übermaß an Kalzium (Ca) verabreicht, durch welches die Verfügbarkeit wichtiger Nährstoffe für Pflanzen unterbunden wird. Die Kübelpflanzen können bestimmte Nährstoffe nicht mehr aufnehmen, obgleich diese in ausreichender Menge verfügbar sind. Aus diesen Grund sollte das Gießwasser für Pflanzen sehr kalziumarm sein.
 
Regenwasser ist in idealer Weise zum Gießen von Pflanzen geeignet, Mutter Natur macht es uns vor. Regenwasser kann vielerorts mit einfachen Mitteln aufgefangen und gesammelt werden, so dass auch während Hitzeperioden ausreichend Gießwasser (kostenlos) zur Verfügung steht. Vor der Verwendung sollte das Regenwasser einige Tage abstehen, damit sich Schwebstoffe absetzen und die Temperatur des Wassers an die Umgebung anpassen kann.
Gut temperiertes Gießwasser sollte auf die Umgebungstemperatur abgestimmt sein, andernfalls können empfindliche Pflanzen, so bspw. tropische Pflanzenarten, schnell in Mitleidenschaft gezogen werden.
 
Sofern es absolut keine Möglichkeit gibt, Regenwasser zum Gießen auffangen oder verwenden zu können, kann man sich mit folgenden Tipps behelfen:
 
  • Der Torf im Jutesäckchen.
Ein mit Torf gefülltes Jutesäckchen wird gut verschlossen in ein mit Leitungswasser gefülltes Behältnis (Gießkanne) gegeben. Mindestens 12 bis 15 Stunden sind erforderlich, bis der saure Torf die Kalkbestandteile neutralisiert hat. Dieser Neutralisationsvorgang kann bis zu 3x wiederholt werden, anschließend wird der Torf ausgetauscht.
 
  • Verwendung von Haushaltsessig (keine Essigessenz, kein Konzentrat!).
Je Liter Leitungswasser wird 1 ml Speiseessig (bspw. Apfelessig) eingemischt.